Biologische Bekämpfung von Jakobskreuzkraut

Quelle: www.landwirtschaftskammer.de

Das Jakobskreuzkraut ist auch unter dem Namen Jakobsgreiskraut bekannt. Im ersten Jahr bildet die Pflanze eine Rosette mit tief geschlitzten Blättern. Von ihrer Pfahlwurzel ausgehend, erstrecken sich zahlreiche Faserwurzeln im Umkreis von 30 cm und mehr. Im zweiten Jahr wächst der aufrechte Stängel, der sich oberhalb der Mitte verzweigt. Erste blühende Pflanzen findet man ab Mitte Juni, die Hauptblütezeit ist Juli – daher der Name: Jacobi am 25. Juli – bis August. Jakobskreuzkraut ist ein Körbchenblüher. Die rund 15 bis 20 mm breiten goldgelben Einzelblüten werden aus den innenliegenden Röhrenblüten gebildet, die sehr charakteristisch von 13 gelben Zungenblütenblättern umgeben sind. Ausgewachsene Pflanzen werden leicht 1 m hoch. Die kräftigen Stängel sind meist rot angefärbt.

Die Verbreitung der Pflanze erfolgt über ungezählte Samen, die ähnlich wie beim Löwenzahn über den Wind verbreitet werden. Über die Ausdauer des Jakobskreuzkrautes gibt es widersprüchliche Angaben, die zwischen zwei bis drei Jahren und auch bis zu acht Jahren variieren. Beide Beobachtungen sind richtig. Jakobskreuzkraut kommt in der Regel erst im zweiten Jahr zur Blüte. Lässt man es dann ungestört wachsen, blühen und zur Samenreife gelangen, ist es bei Vegetationsende soweit geschwächt, dass es meist im Folgejahr nicht mehr austreibt. Wird das Jakobskreuzkraut jedoch ständig kurz gehalten, bleiben die Rosettenpflanzen sehr vital und über viele Jahre ausdauernd. Aus dieser Beobachtung leiten sich die Bekämpfungsempfehlungen ab: Einfach stehen lassen ist keine Lösung, denn dadurch wird man nur die Mutterpflanze los, während aber gleichzeitig tausende neue Pflanzen entstehen.

Quelle: Vorsicht vor dem Jakobskreuzkraut – Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Auch in Hoisdorf sind auf einigen Flächen große Vorkommen von Jakobskreuzkraut vorhanden, so unter anderem auf den Wiesen rund um die Hoisdorfer Teiche, die die Gemeinde an einen örtlichen Pferdehofbesitzer zur Nutzung überlässt.

Da das Kreuzkraut bei großem Verzehr für Tiere giftig ist, wurde dieses bisher von dem Nutzer immer wieder gemäht und kostenpflichtig entsorgt. Dieses führte jedoch nicht zu einer nachhaltigen Bekämpfung der Pflanze.

Im Rahmen des Neuabschlusses des Nutzungsvertrages kam daher nun die Idee auf, dass Nutzer und Gemeinde gemeinsam eine neue Art der Bekämpfung des Krautes angehen. In der Gemeindevertretersitzung am 24.06.24 hat die Gemeindevertretung daher einstimmig beschlossen, die entsprechenden Mittel für die biologische Bekämpfung des Jakobskreuzkrautes bereitzustellen und somit der weiteren Verbreitung auch in den angrenzenden Grundstücken des Moorweges entgegen zu wirken.

Die Bekämpfung erfolgt mit Hilfe des Blutbären. Die Raupen des Blutbären, einer besonderen Schmetterlingsart, fressen die Pflanze langsam herunter, wodurch diese abstirbt und keine neuen Samen produziert. Bei ausreichender Raupendichte können damit flächige Bestände innerhalb weniger Jahre zurückgedrängt werden. Dabei ist es der Gemeinde wichtig, die Pflanze nicht komplett zu verdrängen, da diese insbesondere für Insekten auch ein wichtiger Naturbestandteil ist.

Quelle: https://schleswig-holstein.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/sonstige-pflanzen/jacobsgreiskraut/19039.html

Im September wird Andreas Frahm (Startseite (blutbaer.de) deshalb für die Gemeinde und alle weiteren Interessierten eine Schulung zu dem Thema „Biologische Schadkrautreduzierung“ anbieten. Wir werden zu gegebener Zeit rechtzeitig über den Termin informieren.

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